Vielleicht kennt ihr sie auch: Die Momente, in denen ihr nachts aus einem Traum mit so spannenden Gedanken aufwacht, dass ihr dem einfach weiter nachgehen müsst. Passiert viel zu selten, aber kann einschlagen wie eine Wucht. Vor ein paar Jahren ist es mir so ergangen, und anstatt mich umzudrehen und weiterzuschlafen, habe ich mich aus dem Bett gequält, das Licht angeschmissen und meine Gedanken zu Papier gebracht.
Am nächsten Morgen wachte ich auf, und alles schien wie immer. Bis auf dieses Blatt mit hastig hingeworfenen Wortfetzen. Die Idee für elim. war geboren.
Es fühlte sich an, als würde ein roter Faden in meinem Leben sichtbar. Meine Studien- und Berufserfahrungen, meine Interessen und Hobbies, so unterschiedliche Bereiche sie auch abdecken, laufen in der Idee zu elim. zusammen. Ich hatte Linguistik, Literaturwissenschaft und Psychologie studiert, und in Technologieunternehmen gearbeitet. Für meinen Freundeskreis hatte ich zahlreiche Spiele überlegt, die nicht nur Spaß machen, sondern auch Türen öffnen. Hauptberuflich war ich mit dem Thema “People und Culture” zugange. Es war mein Beruf, Menschen zusammenzubringen.
Sowohl beruflich als auch privat kannte ich das Problem: Menschen haben ein starkes Grundbedürfnis nach sozialer Eingebundenheit. Leider reicht nur den wenigsten die Zeit, um ihre Beziehungen so zu pflegen, wie sie es sich wünschen. Klar: Da kann eine Erinnerungsfunktion Abhilfe schaffen. Aber wie kann die Kontaktaufnahme schnell gehen? Und wie kann sie schön gestaltet sein und Leuten den Raum geben, Entwürfen ihren eigenen Touch zu verleihen? Last but not least, sollte das Ganze vor allem eines: Spaß machen.
Die Lösung liegt für mich in einem digitalen Produkt, das es Menschen leicht macht, sich beieinander zu melden. Sich nette Dinge zu sagen, Aktivitäten zu planen, Humor zu teilen. Kurz gesagt: Quality time auf dem Bildschirm, ohne den Suchtfaktor der gängigen Social-Media-Plattformen, dafür mit vielen Anregungen, jenseits vom Smartphone etwas miteinander zu unternehmen.
Erst nur in Gesprächen mit Familie und im Freundeskreis, später bei zahlreichen Meetings mit Techies, GründerInnen und InvestorInnen und bei einem Accelerator-Programm stellte ich meine Idee vor. Dabei stieß ich auf Skepsis, aber vor allem jede Menge Zuspruch und Begeisterung. Ich musste beweisen, dass man auf diesen schönen Gedanken ein ganzes Business aufbauen kann und holte mir Menschen aus IT, Design, Soziologie und Psychologie in mein Team. Etliches wurde verworfen, Neues ergänzt. Die Idee hat sich bereits gründlich weiterentwickelt.
Wir haben Interviews geführt, das Konzept verfeinert, neue Mockups gebaut und einen Prototypen entwickelt. Und durch diese Reise wurde langsam - aber sicher - meine Idee von elim. zu einer App. Zu einer echten App, die man jeden Tag mit sich trägt, und die Menschen dabei hilft, ihre Beziehungen zu pflegen. Wir wollen elim. mit unseren Usern zu einer Oase im digitalen Raum machen. Menschen können hier mit ihren Liebsten in Kontakt bleiben – aber auf eine Art und Weise, die einfach, schnell und stressfrei ist. Ergänzt wird das Konzept durch spielerische Elemente und den Grundgedanken der sinnstiftenden, fokussierten Interaktion.
Die Konzeption und Geschäftsmodelle der Social-Media-Plattformen, die Milliarden von uns nutzen, sind nicht darauf ausgerichtet, dass wir stabile soziale Beziehungen führen. Im Gegenteil: Die großen Plattformen sind oft ein Hindernis für stabile soziale Beziehungen, weil sie Zeit kosten, Oberflächliches in den Fokus stellen, und uns von den für uns wesentlichen Menschen ablenken.
Wir stehen gerade erst am Anfang eines bedeutenden Veränderungsprozesses, bei dem sich unsere Beziehungen immer mehr in den digitalen Raum verlagern. Und um diesen Prozess sozialverträglich zu gestalten, dürfen wir uns nicht auf die bestehenden Plattformen verlassen. Wir müssen Produkte entwickeln, die achtsam mit unserer Zeit und unseren Daten umgehen. Mein inzwischen sehr wacher Traum ist es, dass mehr Menschen stabile soziale Beziehungen führen, die sie gesünder, glücklicher und resilienter machen. Auf diesem Nährboden können neue Ideen wachsen und es bleibt Energie, diese umzusetzen. elim. soll ein neues Format sein. Eines, das uns dabei hilft, uns zu fokussieren. Und das unserem Grundbedürfnis nach echter sozialer Nähe genügend Raum lässt.