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Ablenkung macht abhängig? Finde deinen Ruheort.

von
Franki
|
28.6.21

In Zeiten der Industrie 4.0 haben wir die Freiheit, auf unendlich viele Informationen zuzugreifen und zwischen mehr Alternativen als je zuvor auszuwählen, wie wir unsere Zeit und unser Leben verbringen. Unsere Smartphones sind zum Mittelpunkt dieser Freiheit geworden - und bieten eine unglaubliche Fülle an Möglichkeiten. Wir können Essen liefern lassen, eine Arbeitsaufgabe delegieren, googeln was wir nicht wissen, durch unterhaltsame Videos von Leuten scrollen, die wir kennen (und nicht kennen), uns beruflich weiterentwickeln, eine Mitfahrgelegenheit über eine Carsharing-App bestellen und mit Menschen in Kontakt bleiben, die uns wichtig sind.

Aber es gibt einen Haken.

Diese Welt der unendlichen Möglichkeiten ist stressig. Jedes Mal, wenn wir unser Smartphone in die Hand nehmen, erwarten uns vielleicht mehrere Nachrichten auf drei verschiedenen Apps, die wir lesen und beantworten könnten. Hinzu kommen andere nützliche Arbeits- oder Unterhaltungs-Apps, die nach unserer Aufmerksamkeit verlangen. Vielleicht kannst du kurz innehalten und schätzen, wie oft am Tag du dein Handy checkst. In Großbritannien hat eine Studie ergeben, dass die Menschen alle 12 Minuten auf ihr Telefon schauen. In den USA sind es sogar alle 10 Minuten.

Auch über Smartphones hinaus wird unsere Aufmerksamkeit in regelmäßigen, kurzen Abständen eingefordert - noch nie gab es so viele Unterbrechungen in unserem Alltag, noch nie waren wir so abgelenkt. In Sekundenschnelle müssen wir bei Interaktionen von unseren Handys auf die unmittelbare Umgebung umspringen, von unserem Arbeits- auf den privaten Laptop wechseln und umgekehrt. Einige Studien legen nahe, dass wir konstant wachsam – also konstant gestresst – sind, um dieser andauernden Umlenkung unserer Aufmerksamkeit gerecht zu werden. Stress erhöht unser Cortisol, was sich wiederum negativ auf unsere "Glückshormone" Serotonin und Dopamin auswirkt. Diese Kombination kann dazu führen, dass wir uns nervös fühlen, unser Schlaf beeinträchtigt ist und unsere Konzentration leidet.

Zwischenmenschliche Beziehungen sind wichtig.

Während wir damit beschäftigt sind, mit alldem klarzukommen, bieten zwischenmenschliche Beziehungen eine der wenigen Möglichkeiten, uns zu erden. Tatsächlich hat die Forschung gezeigt, dass der Aufbau von Beziehungen – und sogar nur der Gedanke an Menschen, die einem nahe stehen – Stress und Ablenkung reduzieren können. Diejenigen, die wir lieben, bieten einen Ruheort in einer zunehmend hektischen Welt.

Leider ist es nicht einfach, Beziehungen zu pflegen, wenn wir so abgelenkt sind. Jedes Mal, wenn wir eine Messaging-App öffnen, haben wir eine riesige Anzahl von Personen, denen wir eine Nachricht schicken, nach denen wir uns erkundigen oder mit denen wir Pläne machen können. Es kann sein, dass wir eine halbe Stunde damit verbringen, endlich auf Nachrichten von Freund*innen und Familie zu antworten – und uns kurze Zeit später erinnern, dass wir jemanden vergessen haben, bei dem wir uns eigentlich unbedingt mal wieder melden wollten.

Wie können wir dann mit unseren Lieben Kontakt halten?

Apps auf unseren Smartphones können uns ablenken, das steht fest. Aber wir können sie auch nutzen, um uns nicht ablenken zu lassen. Viele Menschen verwenden beispielsweise Tools zur Aufgabenplanung bei der Arbeit, Online-Kalender für das Studium oder soziale Ereignisse. Sie helfen uns dabei, den Überblick über die vielen Dinge zu behalten, an die wir uns erinnern müssen und entlasten unser eigenes Kurzzeitgedächtnis – damit wir uns voll und ganz auf die Gegenwart konzentrieren können. Wenn sie auf unsere tatsächlichen Bedürfnisse zugeschnitten sind, können Apps dazu beitragen, dass wir uns in der heutigen Welt behaupten und dabei trotzdem zur Ruhe kommen.

Elim ist der Name einer antiken Oase und steht für einen belebten Ruheort, an dem wir uns auf unsere Beziehungen konzentrieren können. Hier können wir ohne Ablenkung einzelne Postkarten verschicken, um Menschen mitzuteilen, dass uns etwas an ihnen liegt, oder um uns für schöne Momenten zu verabreden. Jede*r kann festlegen, wie regelmäßig man sich bei bestimmten Personen melden möchte. So müssen wir uns nicht länger den Kopf zerbrechen aus Sorge, liebe Menschen zu vergessen, sondern können der Pflege unserer Beziehungen die nötige Aufmerksamkeit schenken.

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